Einleitung und Grundlagen der Trennkost


Der Name „Trennkost“ ist inzwischen zu einem Begriff geworden, doch leider verbinden viele Menschen damit „nur“ eine Abmagerungskur. Um es ganz klar herauszustellen: Die Trennkost ist KEINE DIÄT! Auch wenn es in Büchern immer wieder so dargestellt wird. Sie ist eine Ernährungsweise, deren Ziel es ist, den Säure-Basen-Haushalt des Körpers ins Gleichgewicht zu bringen und dadurch für mehr Wohlbefinden, Energie und Lebensqualität zu sorgen. Sie wurde entwickelt, um Krankheiten vorzubeugen und im günstigen Fall wieder zu heilen.

 

Der Begriff „Trennkost“ ist nicht geschützt – somit kann jeder die ursprüngliche Trennkost nach seinem eigenen Gutdünken verändern und trotzdem als Trennkost propagieren. Deshalb gibt es so viele verschiedene Arten von Trennkost. Alle haben ihre Berechtigung und ihren Erfolg. Die Grundlage meiner Webseiten aber ist die Trennkost nach Dr. Howard Hay.

 

Das ursprüngliche Anliegen von Dr. Howard Hay, dem Begründer und „Vater“ der Hayschen Trennkost, war, den Körper zu entgiften und zu entsäuern ... dass dabei eine gleichmäßige Gewichtsabnahme bis hin zum Normalgewicht erreicht werden kann, ist ein positiver Nebeneffekt dieser nicht als Diät im herkömmlichen Sinne zu betrachtenden Ernährungsweise. Übergewichtige nehmen bei dieser Form der Ernährung ab, während Untergewichtige zunehmen. Die Erklärung hierfür ist so einfach wie plausibel: Die Verdauungsorgane werden durch den harmonischen Ausgleich von Säuren und Basen entlastet und können ihre Verdauungssäfte leichter herstellen. Der gesamte Verdauungsprozess normalisiert sich, und der Körper ist in der Lage, überschüssige Säuren auszuscheiden oder sie mit Hilfe basischer Mineralstoffe zu neutralisieren, so dass der ganze Organismus wieder ins Gleichgewicht kommt.

 

In der Regel sollte man die Nahrungsmittel „Natur belassen“ verzehren, das heißt, ausschließlich verändert durch Reiben, Hobeln oder zu Saft gepresst. Wer Rohkost nicht verträgt, sollte dann auf schonende Garmethoden wie Dünsten oder Dämpfen zurückgreifen.

 

Nach Dr. Hay zählen eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Fisch, Eier und Käse, aber auch die meisten Getreidesorten zu den Säurebildnern. Gemüse, Salate, Keimlinge und Obst wirken dagegen eher Basen bildend. Diese Nahrungsmittel sollte man bevorzugt zu sich nehmen, wobei dann Fleisch oder Fisch eher als „Beilage“ zu betrachten sind.

 

Das Positive an der Trennkost ist, dass man auf nichts verzichten muss und sich seine Mahlzeiten so zusammen stellen kann, wie man es mag. Wichtig ist ausschließlich die Trennung von Eiweiß und Kohlenhydraten. Es wird empfohlen, die tierischen Eiweiße aus Fleisch und Fisch so gering wie möglich zu halten. Eine Portionsgröße von ca. 100 Gramm ist ausreichend und sollte auch nicht täglich verzehrt werden. Dazu kombiniert man Lebensmittel aus der neutralen Gruppe wie etwa einen großen Rohkostsalat oder, wer keine Rohkost verträgt, schonend gegartes Gemüse von ca. 300-400 Gramm.

 

Wichtig ist, dass man die Eiweißmahlzeiten bis ca. 15 Uhr einnimmt, weil sie eine lange Verdauungsphase haben und der Verdauungsvorgang so, wenn die Mahlzeit später eingenommen wird, den Körper nur unnötig belastet. Diese Erfahrungen habe ich selbst gemacht, dass ich mich nach einer Eiweiß reichen Fleischmahlzeit (in meinem Fall mit Hackfleisch gefüllte Paprikaschote) den ganzen Abend lang schlapp gefühlt habe, obwohl ich das Hack nach den Regeln der Trennkost nicht mit Brötchen, sondern mit einem Löffel Quark gelockert habe. Wenn ich dagegen eine opulente Kohlenhydrat-Mahlzeit zu mir nehme (gebackene Kartoffeln mit Tsaziki – was nicht zu den Eiweißen gerechnet wird, sondern zu den neutralen Lebensmitteln, weil Joghurt und Quark angesäuerte Milchprodukte und deshalb neutral sind), geht es mir ohne Magendruck ausgezeichnet.

 

Des Weiteren wird empfohlen – und das Schöne an der Trennkost ist die Empfehlung und nicht das DU MUSST! –, nach 15 Uhr nur noch Kohlenhydrat reiche Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Mir persönlich widerstrebt es, mich irgendwelchen Dogmen zu unterwerfen. Dinge tun zu müssen, nur weil sie ach so gesund sind, ich aber dazu weder Lust noch Appetit verspüre. Ohne lästiges Kalorien- oder Fettpunkte-Zählen nehme ich trotzdem und vor allem gesund ab und kann, selbst wenn ich einmal auswärts essen gehen oder eingeladen werden sollte, die Regeln der Trennkost einhalten. Ich kenne Trennkost-Praktizierende – und auch ich zähle mich zu dieser Gruppe! 😘  –, die selbst ohne das Abwiegen der einzelnen Lebensmittel gute Erfolge beim Abnehmen erzielen. Mit der Zeit bekommt man auch das Gefühl für die Mengen und muss eh nicht mehr auf die Waage zum Abwiegen der Lebensmittel zurückgreifen.

 

Wie eingangs schon erwähnt, sollte man beachten, dass die Trennkost ein Regulativ ist, das heißt, dass Übergewichtige abnehmen, Untergewichtige aber an Gewicht zulegen, bis sie ihr Normal- oder auch Wohlfühlgewicht erreicht haben, das ihre ganz persönlichen Körper-Bedürfnisse und Körper-Eigenschaften berücksichtigt. Jeder von uns hat eine andere Körperstatur und -Konstitution, so dass es kein allgemein gültiges Patentrezept für alle gibt. Bei der Trennkost, so zeigen es meine persönlichen Erfahrungen, sind wir aber diesem Patentrezept doch ein kleines Stückchen näher gekommen.

 

Grundlegendes:

→ Einteilung der Lebensmittel in 3 Gruppen: Kohlenhydrate, Eiweiße & neutrale Gruppe

→ Niemals Kohlenhydrate gemeinsam mit Eiweiß essen

→ Kohlenhydrate und Eiweiß jeweils mit Lebensmitteln aus der neutralen Gruppe kombinieren!

→ Nahrung zu ca. 50 % roh verzehren!

→ Säure-Basen-Verhältnis von 20 : 80 beachten! Das heißt: auf 1 Teil Eiweiß = tierische Produkte mindestens 3-4 Teile neutrale Kost wie Gemüse, Sprossen, Kräuter

→ Auf „gesunde“ Fette achten, keine gehärtete Margarine oder Plattenfette (wie Palmin)!

→ Ausreichend trinken! Mindestens 1 ½-2 Liter pro Tag!

→ Ernährt euch mit dem, was die Region und die Jahreszeit hergeben! Verzichtet auf Erdbeeren und Spargel im Winter und Apfelsinen im Sommer! Esst das, worauf ihr Lust habt und was die Natur gerade im Angebot hat. Ihr werdet sehen, dass nicht nur ihr an Gewicht verliert, sondern auch euer Geldbeutel etwas schwerer bleibt, weil gesunde Ernährung nicht gleichbedeutend mit teuer ist!

→ Denaturierte Lebensmittel meiden, da sie Säure bilden! Z. B. polierter Reis, Weißmehl und Weißmehlprodukte wie Kekse und Kuchen, Zucker, Süßstoff, Konserven, ebenso Kaffee und schwarzer Tee

→ Pausenzeiten vor und nach den Mahlzeiten einhalten!

→ Auf einige wenige Lebensmittel sollte ganz verzichtet werden, z. B. Erdnüsse, da sie schwer verdaulich sind, und Fertiggerichte

→ Möglichst auf vollwertige Produkte zurückgreifen!

→ Esst nur so viel wie nötig und auch nur dann, wenn ihr wirklich hungrig seid!

→ Lästiges Kalorien- und Fettpunkte-Zählen entfällt!

→ Macht euch nicht zum Sklaven der Waage!

 

*) Dass man Eiweißmahlzeiten nur bis 15 Uhr zu sich nehmen sollte und danach nur noch Kohlenhydrate, ist eine sehr alte Empfehlung. Ich habe sie trotzdem mal so stehen lassen, ich habe festgestellt, dass ich Eiweiß wesentlich besser vertrage, auch wenn es bereits etwas später ist. Die Trennkost besteht aus Empfehlungen, also esst so, wie ihr es am besten vertragt, Hauptsache, ihr haltet die empfohlenen Pausen zwischen den Mahlzeiten ein und trennt konsequent.